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Sbarro Super Eight (1984): Sensationeller Kugelblitz mit Ferrari-V8

Der GTI von Ferrari

Tim Neumann Redakteur
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Einen Kompaktsportler von Ferrari hat es nie gegeben, oder doch? Der Sbarro Super Eight beweist, wie viel Ferrari-Technik man anno 1984 in eine gerade einmal 3,15 m lange GfK-Karosse pressen konnte.

In den 1970er-Jahren lernten die Kompaktsportler das Laufen, in den 80ern dann schon das Rennen: Die bodenständigen GTIs, GTEs und HFs dieser Welt waren innerhalb von kürzester Zeit zu breitbackigen Allradmonstern mutiert, die sich in der berüchtigten Gruppe B brutale Showdowns auf den Wertungsprüfungen lieferten. Selbst Enzo Ferrari fand Gefallen an der Meisterschaft im Matsch und ließ eigens dafür den Ferrari 288 GTO im Stile des 308 entwickeln. Auch ein weiterer Italiener saugte Anfang der 80er seine Inspiration offensichtlich aus der bald schon wieder ausgebrannten Gruppe B: Franco Sbarro.

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Der kleine Mann aus dem süditalienischen Lecce gilt seit Jahrzehnten als der verrückte Wissenschaftler der Automobilindustrie. Unzählige Showcars hat er in seinem Schweizer Studio entworfen und konstruiert, seine Bühne war der alljährliche Genfer Autosalon. 1984 erblickte dort der Sbarro Super Eight das Licht der Welt. Auf den ersten Blick sah das Publikum auf dem Messestand einen kurzen, breiten Kompaktsportler mit GfK-Karosserie, der schon zwei Jahre zuvor für Furore gesorgt hatte. Damals hatte Sbarro seine Kreation noch Super Twelve getauft, weil er zwei Kawasaki-Sechszylinder zu einem 240 PS (177 kW) starken Reihen-Zwölfzylinder zusammengeschraubt und diesen quer hinter die Sitze verbaut hatte. Da sich seine Kreation mindestens so diffus fuhr, wie man sich es sich anhand der extremen Eckdaten vorstellt, sollte der Super Eight Abhilfe schaffen.
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Der Sbarro Super Eight mit Ferrari-V8 war die milde Alternative

Sbarro-Freund und Kunde Bernd Grohe, ein Erbe des gleichnamigen Sanitär-Imperiums, hatte das Einzelstück finanziert und spendierte einen Ferrari 308, den der Italiener für den Super Eight zerschneiden konnte. Franco Sbarro verkürzte den Rahmen des Sportwagens aus Maranello, um die quadratische Kunststoffhaut des Super Twelve darüberzustülpen. Die Mittelmotoranordnung blieb natürlich bestehen, nur jetzt eben mit dem Einspritzer-V8 des GTBi Quattrovalvole und dessen Fünfgang-Getriebe. Für das Ferrari-Feeling braucht man nicht auf das aus dem 308 übernommene Armaturenbrett oder die offene Schaltkulisse zu blicken. Bereits die geschlitzte Frontmaske weckt Erinnerungen an den Ferrari Testarossa, obwohl der V12-Supersportler erst Monate später debütierte.

Der Motor des Sbarro Super Eight (1984)
Foto: Speed 8 Classics

Die Seitenansicht dominieren Verweise auf den ersten VW Golf und den Renault 5 Turbo, während die gigantische B-Säule etwas stutzig macht. Noch kurioser wird es aber hintenraus, wo der Sbarro Super Eight nicht nur enorm breit, sondern auch ziemlich rund gerät: Die Heckleuchten aus dem Opel Ascona C ecken im wahrsten Sinne des Wortes an den Kotflügeln an, während vier direkt auf die Ozonschicht zielende Endrohre die Marschmusik des Ferrari-V8 heraustrompeten.

 

240 PS bei 800 kg Leergewicht – in einem Kompaktsportler

Inwieweit der Wechsel auf 308-Technik das Fahrverhalten des Sbarro Super Eight entschärft hat, bleibt aber fraglich. Der 3,15 m lange und 1,75 m breite Mini-Ferrari bringt lediglich 800 kg auf die Waage – beinahe eine halbe Tonne weniger als das Spenderfahrzeug. Die 240 PS (177 kW) des Vierventilers bei 7000 Touren dürften den Sbarro also in ein rasendes Quadrat verwandeln. Unter sechs Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h wirken realistisch, während die Jagd nach dem Topspeed mit ultrakurzem Radstand und ohne Heckspoiler einem Himmelfahrtskommando gleicht.

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Augenscheinlich hat sich weder Grohe noch einer der späteren Besitzer die Vollgasfahrt zugetraut, denn das sensationelle Einzelstück existiert erfreulicherweise noch immer. Zwischen 2018 und 2024 tauchte der Super Eight mehrfach auf dem Klassikermarkt auf, zuletzt Ende 2024 auf Bring a Trailer. Das Höchstgebot für den 30.000 km gelaufenen Sbarro betrug umgerechnet 157.000 Euro, was dem Verkäufer aber nicht hoch genug war. Zum Vergleich: Selbst Ferrari 308 in perfektem Zustand erreichen selten solche Sphären.

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