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Geht auch ganz einfach:

Porsche 911 Carrera RSR 3.8: Auktion 911er mit zehn Kilometer auf dem Tacho

von Julian Islinger

Über Geschmack kann man streiten, aber der von RM Sotheby's versteigerte Porsche 911 Carrera RSR 3.8 ist trotz rotem Leder im Innenraum und lila Felgen ein echter Hingucker. Und faktisch nagelneu. Der 25 Jahre alte Carrera hat gerade mal zehn Kilometer auf der Uhr.

Ursprünglich war die RSR-Version des Porsche 911 (964) für den Einsatz auf der Rennstrecke konzipiert, der hier gezeigte Porsche 911 Carrera RSR 3.8 hat den Racetrack mit seinem Tachostand nie gesehen. Gerade mal zehn Kilometer hat das Schmuckstück, das 2017 durch das Auktionshaus RM Sotheby's unter den Hammer kam, runter und ist damit theoretisch fabrikneu. Nicht zu unterschlagen, sind am Wagen im Laufe der Jahre einige Standschäden aufgelaufen. Da wäre zum Beispiel der schon etwas abgegriffene Außenlack in "Polar Silber", der dem Auge des Ästethen gerade noch zu schmeicheln weiß. Der Vorbesitzer hat allerdings selbst auch einige optische Änderungen vorgenommen, die an der Originalität kratzen: Im Innenraum herrscht nämich ein knallig roter Lederbezug, der in einer Kombination mit den goldenen Bremssättel und lila Felgen unschöne Erinnerungen an die Tuningwerke des Schweizers Ueli Anliker weckt. Vielleicht hat der Vorbesitzer den Wagen auch deswegen nicht öfters ausgefahren, denn die zehn Kilometer Tachostand sprechen dafür, dass der Wagenhalter am Ende Angst vor der eigenen Courage hatte.

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Kaum benutzter Porsche 911 Carrera RSR 3.8 versteigert

Der Porsche 911 Carrera RSR 3.8 wurde am 27. Mai 2017 in der Villa d’Erba von RM Sotheby’s zu einem atemberaubenden Letztgebot versteigert. Günstig war der Porsche schon 1993 nicht zu haben (225.000 DM) – aber das erzielte Gebot  von 2.016.00 Euro übertraf dann den optimistischsten Schätzpreis des Auktionshause nochmals um 16.000 Euro. Der neue Besitzer muss nun zwar noch ein paar Stunden Arbeit in den Porsche stecken, denn ganz ohne die zu erwartenden Standschäden rollte auch dieses Auto nicht auf die Auktionsbühne ... was bei 25 Jahren Standzeit aber auch kein Wunder ist. Dafür hat der jetzige Fahrzeughalter dann ein echtes Top-Geschoss in der Garage stehen. Der M64/04-Motor mit RSR-Spezifikationen kommt auf 375 PS und 386 Newtonmeter maximales Drehmoment und reißt die 100 km/h in etwa 3,7 Sekunden runter – also schneller als damals der Ferrari F40. Hoffentlich hat das Auto nun die Möglichkeit, diese Talente zur vollen Entfaltung zu bringen.

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