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Geht auch ganz einfach:

Goggomobil TS 250 Coupé: Classic Cars

Schick und klein

AUTO ZEITUNG
Inhalt
  1. Classic Cars fährt das Goggomobil TS 250 Coupé
  2. "Macht viel Freude, kost' nicht viel"
  3. Technische Daten des Goggomobil TS 250 Coupé

Das Goggomobil TS 250 Coupé ist als GT im Bonsai-Format heiß begehrt. Die Classic Cars ist ihn gefahren.

"Liebling der Götter nennen begeisterte Kleinwagenfreunde das Goggomobil Coupé", heißt es 1957 in der selbstbewussten Werbung für den Kleinwagen der Hans Glas GmbH. Das schicke, gerade mal 1,23 Meter hohe Coupé auf Basis der Goggomobil Limousine bot – so der Werbetext – "Auto-Luxus bei niedrigsten Haltungskosten". Unter der Karosserie mit "liebenswürdiger Eleganz" steckte ein von der Glas-Crew selbst entwickelter und produzierter Zweitakt-Zweizylindermotor, der aus 245 Kubik Hubraum 13,6 PS holte. Das reichte für eine Beschleunigung auf 70 km/h in rund 34 Sekunden. Als Höchstgeschwindigkeit standen 85 km/h zu Buche. Bergab soll der Tacho bei mutigen Fahrer:innen auch schon mal 110 km/h und mehr angezeigt haben.

In der Fahrpraxis fühlt sich das Goggomobil Coupé, dass als Ergänzung zur Limousine (T wie Touring) als TS (Touring Sport) getauft wurde, selbst mit dem populärsten, kleinsten 250er-Motor im Antritt recht agil an. Dazu verhalf ihm ein technischer Trick, das "elektromagnetische Vorwählgetriebe". Wenn dieser von der Firma Getrag entwickelte so genannte "Selektromat" installiert war, konnte über einen kleinen Wählhebel am Armaturenbrett der nächste Gang vorgewählt werden. Und mit Betätigung der Kupplung legte der sich automatisch ein – was geübten Menschen zum Schnellstarten an der Ampel verhalf. "Verkehrssünder?", fragte die PR-Abteilung in Anbetracht dieser Tugend: "Durchaus nicht! Der Herr in seinem Goggomobil Coupé ist nur schneller weg, wenn die Ampel auf Grün springt. Darauf kommt es heute an." Mit dem TS 300 und TS 400 folgten später Varianten mit 15, 18,5 und sogar 20 PS, die solche Manöver noch agiler erledigten. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

 

Classic Cars fährt das Goggomobil TS 250 Coupé

Dass der gerade einmal 3,03 Meter kurze Kleinstwagen sich munter anfühlt, liegt auch am niedrigen Gewicht von 460 Kilogramm. Trotzdem bietet das Coupé zwei Erwachsenen und – auf der mit Schaumgummi gepolsterten Rückbank – zwei Kindern relativ viel Platz. Hübsch anzusehen ist das Armaturenbrett des Goggo. Passend zur Farbe der Karosserie lackierten die Glas-Leute das Cockpit in verschiedenen Farbtönen. Serienmäßig waren übrigens voll versenkbare Seitenscheiben. Auch heute noch, 65 Jahre nach seinem Debüt auf der IFMA 1956 in Frankfurt, hat die Karosserie des Goggo-Coupés ihren Reiz. Glatte Flächen, saubere Linien, die markante, hintere Panorama-Scheibe und die als kleine Heckflossen ausgeformten Rückleuchten machen den Goggo TS unverwechselbar. Die 10-Zoll-Räder mit der 4.80 x 10-Bereifung täuschen beim Betrachten von Fotos über die wahre Winzigkeit des Coupés hinweg. Und sie sorgen mit dafür, dass sich das Goggo-Coupé ähnlich wie sein Limousinen-Pendant fuhr und fährt. Die hintere Pendelachse führt ein leichtes Eigenleben, was zu einem Fahrverhalten führt, dass nicht gerade von gutem Geradeauslauf geprägt ist.

 

"Macht viel Freude, kost' nicht viel"

Wer heutzutage ein Goggomobil Coupé kaufen möchte, sollte wissen, dass er sich da ein kultiges Kleinstmobil aus den 50er-Jahren einhandelt – putzig, nett anzusehen, heiß und innig geliebt. Und diese Liebe treibt die Preise hoch. Für einen Goggo TS 250, Neupreis damals 3722 Mark, liegen die Marktwerte in Zustand 2 bei deutlich mehr als 10.000 Euro. Das stärkere Modell TS 300 ist schon deutlich seltener, der TS 400 mit 20, später mit 18,5 PS sogar ein sehr rares und teures Teil. Ein wichtiger Unterschied beim Coupé: Ende 1963 mussten die Goggos auf vorne angeschlagene Türen umgestellt werden. Bei älteren Modellen öffnen sich die Türen noch nach vorne, was den Einstieg übrigens erleichterte.

Expert:innen wie die vom Glas-Club raten wie bei fast allen Oldtimern zu einer besonders genauen Prüfung der Karosserie. Zwar ist der Plattformboden oft noch in Ordnung, doch Kosten für Blecharbeiten können das Budget schnell übersteigen. Die Motor- und Getriebetechnik ist dafür wenig anfällig und mit Hilfe von Ratschlägen aus den Clubs und dank guter Ersatzteilversorgung leicht reparabel. Kreativität bewiesen PR-Fachleute schon 1956: "Macht viel Freude, kost' nicht viel. Lösung klar: Goggomobil."

 

Technische Daten des Goggomobil TS 250 Coupé

Goggomobil TS 250 Coupé (Bj.: 1957-69): Technische Daten und Fakten
R2-Zyl.-Zweitakter; Hubraum: 247 cm3; Leistung: 10 kW/13,6 PS bei 5400/min; max. Drehm.: 19,8 Nm bei 4200/min; Viergang-Getriebe; wahlw. Vorwählgetriebe; Hinterradantrieb
Aufbau und Fahrwerk
Mittragende 2+2-sitzige Stahlbl.- Karosserie, Plattformboden, zwei Türen; Radaufh. vorn: Querl.; hinten: Pendelachse, Längsl.; v./h. Schraubenfedern, TStoßdämpfer; Bremsen: v./h. Trommeln; Reifen: 4.80 x 10; Räder: 3 x 10
Eckdaten
L/B/H: 3035/1370/1235 mm; Radstand: 1800 mm; Leer-/Gesamtgew. 460/650 kg; Bauzeit: 1957 bis 1969; Stückzahl: (TS) 66.522; Preis (TS 250, 1957): 3722 Mark
Fahrleistungen1
Beschleunigung: 0 auf 70 km/h in ca. 34 s; Höchstgeschw.: 85 km/h; Verbrauch: 4,4 l 2T/100 km

1Werksangaben

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