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Mercedes 300 SL: R107 Glanz und Gloria im R107

AUTO ZEITUNG

Unter den Roadstern war er der Komfortissimo, ein Luxusauto, in das Mercedes alles packte, was gut und teuer war. Heute ist der SL Mercedes 300 SL R107 ein bezahlbarer Traumwagen und ein Liebling der Old- und Youngtimerszene.

Ob in Hollywood, Dallas oder auf der Düsseldorfer Kö: Die Mercedes 280 SL bis 560 SL der Baujahre 1971 bis 1989 genossen bei erfolgreichen Geschäftsleuten, Geldadel und Prominenz eine für prestigeträchtige Sportwagen bis dahin unerreichte Popularität.So avancierte die Baureihe R107 mit über 237.000 Einheiten zum meistgebauten Luxus-Roadster aller Zeiten. Noch im reifen Alter sorgte das Glamour-Cabrio für fette Schlagzeilen: Gründlich renoviert stand der Mercedes SL im Rampenlicht der IAA 1985. Und dies auch in einer neuen Basisversion, die mit dem Typencode 300 SL an den gleichnamigen, legendären Jahrhundert-Flügeltürer und Urvater aller SL von 1952 erinnerte. Das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten, denn wie alle R107 war auch der neue 300 SL vom Typus mehr schneller Gleiter für die Gerade als kurvengieriger Racer. Eigentlich verrieten dies bereits seine schwergewichtigen Formen mit fast schwelgerisch verteilten Chromelementen und einem luxuriösem Cockpit mit breiten und bequemen Lederfauteuils. Damals das richtige Rezept, um es sogar auf mehr Produktionsjahre zu bringen als die ob ihres zeitlosen Designs gepriesenen filigranen Vorgänger 230 SL bis 280 SL mit Pagodendach. Zwar wurden die massigen R107-Chromkreuzer von Presse und Publikum bisweilen als "Panzer" bezeichnet – dies aber bewundernd.

Die Sicherheitsausstattung des SL mit damals neuen Details wie eingeklebter Frontscheibe zugunsten der Karosseriestabilität sowie massiven A-Säulen mit Hohlquerschnitt bot sogar bei Überschlägen einen gewissen Schutz und führte zu damals ungewöhnlich positiven Testresümees wie "Ein Cabrio, das nicht klappert". Tatsächlich zählen gepflegte 107er auch heute noch zu den wenigen offenen Oldies jener Jahre, bei denen kaum etwas klappert. Das solide Stoffdach muss zwar umständlicher als heute üblich geöffnet werden (Schrauben über dem Fensterrahmen lösen, Verdeckkasten öffnen und Dach reinklappen), aber mit etwas Übung ist der Vorgang in unter einer Minute erledigt. Dann lässt sich im 300 SL der Sound des Sechszylinders ungetrübt genießen, der bereits bei relativ niedrigen Drehzahlen überraschend kräftig antritt. Ganz so wie im 300 E der damaligen Baureihe W124, in dem der Sechsender zuerst debütierte. Es muss also nicht immer ein V8 sein. Zumal im offenen SL oberhalb von 100 km/h ohnehin der Fahrtwind die Vorherrschaft übernimmt.

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Zeitloser Mercedes 300 SL (R107)

Gerade ein Mercedes 300 SL aus den Jahren 1985 bis 1989 unterscheidet sich in seinen Alltagseigenschaften nicht allzu sehr von einem aktuellen Auto. Mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator ist der offene Mercedes für Umweltzonen geeignet, und sogar der Verbrauch des 180 PS (ohne Kat: 188 PS) starken Benziners bleibt bezahlbar, auch wenn der Normverbrauch von niedrigen 8,3 Liter bei 90 km/h für die Version mit Fünfgang-Schaltung eher Theorie ist.Neben einer klassischen Vierstufen-Automatik konnten damals sogar Goodies wie ABS und Airbag bestellt werden. Der Sechszylinder startet auch bei Kälte zuverlässig und stellt keine besonders kostspieligen Ansprüche an Wartung und Unterhalt. Bei Fahrten auf winterlichen Straßen mit Salz sollte bedacht werden:  Die Karosserie des R107 besteht aus einer Vielzahl von Hohlräumen und Profilen, die korrosionsgefährdet sind. Dazu zählen Heckschürze, Schweller, Scheinwerfertöpfe, Verdeckkasten und vordere Radhäuser. Immerhin gab es ab 1985 Kunststoff-Innenkotflügel.

Vorsicht auch vor beschädigten Türschwellern, wenn der SL bei Service oder Reparatur nicht an den vorgeschriebenen Stellen angehoben wurde. Ein anderes Problem können durch das hohe Fahrzeuggewicht strapazierte Lenkungs- und Stoßdämpfer sein. Sind letztere verschlissen, werden Kurven schwammig genommen. Laufleistungen von weit über 200.000 Kilometern sind für regelmäßig gewartete Sechszylinderaggregate die Regel. Ersatzteile sind bis auf spezielle Interieurdetails selten ein Problem. Erste Anlaufstelle kann das Mercedes-Benz Classic Center sein. Ansonsten hilft die große Club- und Forenszene (u. a. 107sl-club.de, sternzeit-107.de) bei der Beschaffung der nicht immer preiswerten Teile. Jeder kennt die SL  der Serie R107, entweder aus Film- und Fernsehauftritten oder aus Erinnerungen an die Straßenlandschaft der eigenen Jugend. Vielleicht ist dies der Grund, warum das glamouröse Chrom-Cabrio heute nicht neidvolle, sondern bewundernde Blicke erntet – vor allem in Kombination mit der noch immer magischen Kennziffer 300 SL.

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Mercedes 300 SL: Daten und Fakten
Antrieb
R6-Zylinder, vorn längs eingebaut; 2-Ventiler; obenliegende Nockenwelle; Gemischbildung: mechanisch-elektr. KE-Jetronic-Einspritzung; Bohrung x Hub: 88,5 x 80,25 mm; Hubraum: 2962 cm3 ; Verdichtung: 9,2:1; Leistung:
138 kW/188 PS bei 5700/min; max. Drehm.: 260 Nm bei 4400/min; Fünfgang-Getr., a. W. Vierstufen-Autom.; Mittelschaltung; Hinterradantrieb
Aufbau und Fahrwerk
Selbsttragende Karosserie mit zwei Türen; Radaufhängung: v. Doppel-Querlenker; h. Schräglenker; v./h. Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisator; Servo-Kugelumlauflenkung; Bremsen: v./h. Scheiben; Reifen: v./h. 205/65 VR15; Leichtmetallräder: v./h. 7 x 15
Eckdaten
L/B/H: 4390/1790/1290 mm; Radstand: 2455 mm; Spurweite v./h.: 1452/1440 mm; Leer-/Gesamtgew.: 1500/1920 kg; Tankinhalt: 85 l; Bauzeit: 1985 bis 1989; Stückzahl: 13.742 (300 SL); Preis (1985): 63.441 Mark
Fahrleistungen1
Beschleunigung: 0 auf 100 km/h in 9,0 s; Höchstgeschwindigkeit: 213 km/h; Verbrauch: 11,9 l/100km

1Werksangaben

 
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Unser Fazit

Der Mercedes 300 SL kombinierte ab 1985 als neue Einstiegsversion in die damals schon 14 Jahre alte R107-Roadsterreihe die Wirtschaftlichkeit eines Sechszylinders mit dem Glanz eines Luxussportlers. Noch gibt es einen 300 SL zu günstigen Konditionen. Man sollte schnell zugreifen, denn die Preise steigen

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