Citroen Méhari Jubiläum 2013: Ein Strandauto wird 45 Jahre alt Luft, Liebe und Heuballen
Er war einer für alles: entspanntes Freizeitauto, geländegängiger Allradler und konnte notfalls auch mal einen Heuballen transportieren. Doch vor allem wurde er ein Kultauto der siebziger Jahre. Jetzt wird der Citroen Méhari 45 Jahre alt
Es muss ein groteskes Bild gewesen sein, als am 16. Mai 1968 auf einem Golfplatz im französischen Deauville der Citroen Méhari der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Zwanzig Models umringten das eckige Cabrio, verkleidet als Bauern, Feuerwehrmänner oder Abenteurer, die Kostüme in den bunten Karosseriefarben gehalten. Das bunte Schauspiel sollte die vielen Möglichkeiten demonstrieren, die jener Méhari seinen Besitzern bot.
Citroen Méhari - ein Klassiker feiert Geburtstag
Schon der Name gibt einen Hinweis auf seine Einsatzgebiete: Méhari nennt man in Afrika ein Dromedar, den Inbegriff von einem widerstandsfähigen Reittier. Egal ob als bester Kumpel für Freund und Helfer (auch Frankreichs Militär fuhr Mehari), praktisches Nutzfahrzeug, dessen Innenraum man auch mit einem Gartenschlauch reinigen konnte oder schlichtweg als das, was man heutzutage "Lifestyle-Auto" nennt - der Méhari konnte alles, besonders in der 1979 vorgestellten Allrad-Version.
Doch vor allem wurde das mit bunter Kunststoff-Karosserie zukunftsweisende Gefährt zu einem Kultauto der siebziger Jahre und fand sich in der Hippie-Bewegung als Klassiker direkt neben dem typischen VW-Bus wieder. Nutzwert? Das bedeutet heute umklappbare Sitze und Ablagefächer. Beim immer zweizylindrigen Méhari hieß es, dass man ihn auch mal als Sonnensegel nutzen konnte. Insgesamt 144.953 mal wurde das Roadster-Cabriolet (so die offizielle Bezeichnung) mit 28- oder 34 PS bis 1987 gebaut, in Deutschland wurde er mangels allgemeiner Betriebserlaubnis allerdings nie offiziell verkauft. Bleibt zum Schluss eigentlich nur eins zu sagen: schade, dass es einen wie den Méhari nicht mehr gibt.
Jonas Eling