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Geht auch ganz einfach:

Renault Safrane V6 Long Cours: Classic Cars

Renaults nie gebauter Luxuslaster

Tim Neumann Redakteur
Inhalt
  1. Classic Cars stellt den Renault Safrane V6 Long Cours vor
  2. Auf den Safrane Kombi war die Konkurrenz neidisch
  3. Fazit

Der Renault Safrane V6 Biturbo war Mitte der 90er-Jahre das edelste wie exklusivste Flaggschiff aus Frankreich. Noch außergewöhnlicher fällt nur der Kombi-Prototyp Renault Safrane V6 Long Cours aus. Classic Cars lüftet den Vorhang!

Renault Safrane – klingelt da was? Die große Limousine aus der Normandie dümpelt in der nebligen Renault-Chronik zwischen dem noch weniger beachteten 25 und der polarisierenden Design-Offensive namens Vel Satis herum. Daran kann nicht einmal die Ausnahme-Limo Safrane V6 Biturbo mit deutschen Genen viel ändern. Dabei war der Aufwand für die 640 Exemplare fassende Kleinserie enorm: BMW-Tuner Hartge montierte zwei KKK-Turbolader an den sonst eher trägen PRV-V6, die ihn auf 262 PS (193 kW) aufpumpten. Irmscher baute die Autos dann in den eigenen Hallen um – inklusive Allradantrieb, Karosserieteilen und standfesteren Bremsen. Der Name des Edelkombis Renault Safrane V6 Long Cours passt da ganz gut, denn nach der Fertigung in Frankreich und dem Umbau in Deutschland musste das Auto noch den Weg in Richtung Atlantikküste zum Karosseriebetrieb Heuliez antreten. Die Firma hatte sich bereits mit aufsehenerregenden Showcars und nicht zuletzt einer in Serie gefertigten Langversion des Renault 25 einen Namen gemacht. Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

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Classic Cars stellt den Renault Safrane V6 Long Cours vor

Der Legende nach soll der langjährige Renault-Designchef Patrick le Quément auf dem Genfer Autosalon 1993 auf die Zeichnung eines Safrane Kombi auf dem Heuliez-Stand aufmerksam geworden sein – nur ein paar Tage später schickte Renault einen Safrane zu Heuliez, um die Idee des Renault Safrane V6 Long Cours zu verwirklichen. Die Idee: die Geräumigkeit eines Kombis, die Eleganz eines Shooting Brakes und den Komfort sowie das Prestige einer Limousine in einem Auto zu vereinen. Das Dach wurde also nicht einfach zum Kombiheck verlängert, sondern umfangreich modifiziert und mit einem Panoramaglasdach versehen. Das rundliche Dachende mündet in einem verglasten Heckbereich, der stilvoll von zwei vertikalen Rücklichtern eingerahmt wird und auch als Saab-Studie durchgehen könnte. Im Innenraum nahm Heuliez das Luxusthema todernst und baute neben blau belederten Einzelsitzen, aufwendigen elektrischen Sitzverstellung sowie einer Trennscheibe zwischen Kofferraum und zweiter Reihe sogar ein Automatikgetriebe ein. Das dürfte die Potenz des Biturbotriebwerks zwar etwas gegängelt haben, aber davon ließen sich das vom Renault Safrane V6 Long Cours begeisterte Publikum beim Autosalon Paris 1994 nicht stören.

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Auf den Safrane Kombi war die Konkurrenz neidisch

Das Debüt des Renault Safrane V6 Long Cours in den Pariser Messehallen brachte noch eine weitere Anekdote zustande: Auch Peugeot-Chef Jacques Calvet beäugte den Luxuslaster der Konkurrenz zusammen mit seiner Gattin interessiert – und musste mit hochrotem Kopf Erklärungen stammeln, warum er das aus der Sicht seiner Frau "perfekte Auto" nicht bestellen könnte. Doch auch Renault selbst verpasste die Gelegenheit, den edlen Lifestyle-Kombi in die Serie umzusetzen. Dank großer Heckklappe war schon der normale Safrane beim Beladen praktischer als seine Limousinen-Gegner in der Oberklasse. Das Management ließ sich nicht überzeugen, vielleicht fehlte auch schlichtweg der Mut. Das Showcar verblieb bei Heuliez, bis die Sammlung aufgrund der kritischen Finanzlage 2012 verkauft wurde. Der voll funktionstüchtige Renault Safrane V6 Long Cours sollte bei einer Artcurial-Auktion 30.000 bis 50.000 Euro einspielen, der Hammer fiel allerdings bereits bei 22.636 Euro. Danach verläuft sich die lange Reise des Shooting Brake-Prototypen.

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Tim Neumann Tim Neumann
Unser Fazit

Kam der Renault Safrane V6 Long Cours vielleicht 20 Jahre zu früh? Für den Mercedes CLS Shooting Brake wäre er wohl ein ernstzunehmender Konkurrent geworden. Letztendlich war er auch eine verpasste Gelegenheit, dem Renault-Rhombus ungeahntes Prestige zu verleihen. Immerhin war die Marke wenige Jahre später mutiger und brachte mit dem Van-Coupé Avantime ein exklusives Aushängeschild tatsächlich auf die Straße.

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