Ford Mustang Eleanor: Fusion Luxury Motors Kultauto Eleanor im Neuwagen-Zustand
Fusion Luxury Motors bringt den Ford Mustang Eleanor zurück auf die Straße. Spätestens seit dem Remake von "Gone In 60 Seconds" gehört "Eleanor" zu den berühmtesten Filmautos der Welt – und jagt als lizenzierter Nachbau neuerdings wieder durch die Hollywood Hills.
Dank der Firma Fusion Luxury Motors feiert der Ford Mustang Eleanor sein Comeback auf der Straße. Wer zum ersten Mal mit Yoel Wazana in seinem Mustang sitzt, der fühlt sich wie Nicolas Cage in "Gone In 60 Seconds". Doch Wazana ist nicht im falschem Film und das Muscle-Car kein Fake. Mit seiner Firma Fusion Luxury Motors produziert der Amerikaner in einem Vorort von Los Angeles nach eigenem Bekunden den weltweit einzigen lizenzierten Nachbau eines Autos, das bei Petrolheads und Cineasten ähnlich berühmt ist wie das Batmobil, der 1968er Mustang von Steve McQueens "Bullit" oder die Bullenschleuder der Blues Brothers: der Shelby GT 500 mit dem Codenamen "Eleanor". Im Original von 1974 mit H. B. Halicki noch ein 1973er Mustang und eher ein Auto für Insider, hat es Eleanor als 1967er Fastback mit dem Remake und Nicolas Cage zum Kultstar gebracht, als der Autodieb "Memphis" Raines das Fastback als letzte von 50 PS-Pretiosen in einer langen schwarzen Nacht klaut und nach einer zwölfminütigen Verfolgungsjagd ein paar Sekunden zu spät zu einem Hehler in den Hafen von Long Beach bringt. Spätestens nach dieser Szene war es auch um Yoel Wazana geschehen, der seit seiner Highschool-Zeit schnelle Autos fährt und als Wagenmeister der Hollywood-Schickeria mit dem Verkauf von Traumautos wie dem Bugatti Veyron, dem Ford GT oder dem Porsche 718 Spyder genügend Geld verdient hat, um sich selbst einen Traum zu erfüllen. Mindestens 190.000 Dollar verlangt Fusion Luxury Motors für den Mustang. Nach oben gibt es verständlicherweise kaum Grenzen, weil Wazana mit unterschiedlichen Kompressoren für den V8-Motor bis zu 750 PS anbietet und sich auch sonst auf jeden erdenklichen Wunsch seiner zahlungskräftigen Klientel einlässt.
Fakten zum Ford Mustang im Video:
Fusion Luxury Motors tunt den Ford Mustang Eleanor
Als Basis für den Umbau dienen den Lizenznehmern aus Chatsworth im Norden Hollywoods originale Mustang-Modelle aus den Jahren 1967 und 68, die zu Dutzenden auf dem Hof lagern. Dass sie völlig verrostet sind und sich oft nicht mal mehr selbst tragen können, ficht Wazana wenig an. "Viel mehr als die Fahrgestellnummer wird von den Wracks ohnehin nicht übernommen", verrät Geschäftsführer Steve Feldmann und führt seine Gäste beim Ortsbesuch in eine piekfeine Manufaktur, in der ein Dutzend Mitarbeiter Karosserien aus Carbon backen, nagelneue Motoren aus großen Versandkisten holen und kunstfertige Sattler lederne Sitzbezüge nähen. "Keine Schraube bleibt unberührt, keine Schweißnaht wird übernommen, und am Ende sind mehr als 90 Prozent der Teile fabrikneu", sagt Feldmann und zeigt ein Auto wie aus der Zeitmaschine. Denn auf den ersten Blick sieht seine Eleanor tatsächlich so aus, als hätte jemand den Kalender um 50 Jahre zurückgedreht. Sobald man am Steuer sitzt, ist es vorbei mit der Legalität – und das nächste Bußgeld ist nicht mehr weit. Eleanor ist einfach zu gierig, als dass man mit diesem Luder die guten Vorsätze nicht in den Wind schlagen möchte. Die Musik zu diesem Tanz spielt ein sieben Liter großer V8-Motor, dem ein Tush-Kompressor 750 PS abringt. Dabei ist die im Kofferraum montierte Lachgas-Einspritzung noch nicht aktiviert. Von 0 auf 100 in weniger als vier Sekunden und bei Vollgas gut und gerne über 300 km/h: Wer mit Eleanor durch die engen Canyons in den Hollywood Hills schießt, ist ganz froh, dass es Wazana mit der Originalität nicht ganz so genau nimmt. Okay – auf ein Navigationssystem hätte man vielleicht verzichten können, und zur Not wäre es wahrscheinlich auch ohne Klimaautomatik gegangen. Schließlich hat man schon wegen des faszinierenden Auspuffsounds die ganze Zeit die Fenster offen. Doch dass Wazana ein präzises Getriebe einbaut und neue Achsen mit einer modernen Federung installiert, ist sicher keine schlechte Idee. Und die standfesten Bremsen werden schnell zum Lebensretter, wenn sich Eleanor wie im Rausch durch die engen Kurven windet.
Für "Eleanor" muss tief in die Tasche gegriffen werden
Ja, auch der aktuelle Mustang fährt gut und ist verdammt nah am Original. Aber während Ford sein Muscle-Car behutsam weiterentwickelt, hat Wazana seine Eleanor quasi über Nacht ins Hier und Heute gebeamt. Deshalb sieht sie zwar aus wie eine in Würde gealterte Dame, erweist sich aber beim Fahren als heißes Teil, dass noch immer einen kessen Kurs schlägt. Mühelos kommt der lange Bug um enge Kurven, gierig hängt der Motor am Gas, und druckvoll treibt man das Auto mit einem kleinen Kickdown über den Asphalt. Die Haube hebt sich, die Gummis qualmen, und auf dem Gesicht des Fahrers macht sich ein seliges Lächeln breit. Das Rendezvous mit der Rentnerin könnte ewig dauern. Zwar lässt sich Wazana den Spaß teuer bezahlen. Zweifellos sind 193.000 Dollar viel Kohle für einen Mustang, der auf einem schrottreifen Fahrgestell für 10.000 Dollar basiert – doch für einen Filmstar geht der Preis in Ordnung. Denn die wenigen erhaltenen Autos aus Hollywood-Produktionen sind längst in Sammlerhand und bringen bei Auktionen Millionen. Zum Tanz in den Straßen rund um Los Angeles bittet die heute niemand mehr.