Mercedes Typ 770 von Adolf Hitler: Auktion (Update) Parade-Benz von Hitler nicht versteigert
Adolf Hitlers Paradewagen wird versteigert. Der Mercedes-Benz Typ 770 (W 150), auch "Großer Mercedes" genannt, kommt Anfang Januar 2018 in den USA unter den Hammer. Erwartet wird ein Kaufpreis im mehrfachen Millionenbereich. Nur leider reicht dem Verkäufer das Angebot von sieben Millionen US-Dollar nicht.
Einer der ehemaligen Paradewagen Adolf Hitlers wird von Worldwide Auctioneers in den USA versteigert. Der Mercedes-Benz W 150, Typ 770 wird auch "Großer Mercedes" genannt und das unter den Hammer kommende Exemplar wurde speziell nach den Wünschen Hitlers, bzw. seines Geleitschutzes, konstruiert. Neben einer verstärkten Windschutzscheibe aus 30 Millimeter dickem und kugelsicherem Verbundsicherheitsglas, schützten auch seitlich angebrachte Panzerplatten die Insassen. Der Mercedes Typ 770 wurde von Hitler hauptsächlich als Paradewagen zwischen 1939 und 1943 eingesetzt. Auch seine Staatsgäste kutschierte Hitler gerne im offenen Tourenwagen. 1940 fuhr er mit dem italienischen Diktator Benito Mussolini durch München. Nach der Kapitulation Frankreichs nutzte Hitler ihn am 6. Juli 1940 für die Siegesparade durch Berlin. Der Typ 770 war auch bei anderen Staatsoberhäuptern beliebt. So ließen sich Kaiser Hiroito, der König von Norwegen, der Ministerpräsident von Portugal, António de Oliveira Salazar, Diktator Franco und sogar der damalige Papst gerne im "großen Mercedes" fahren. Nach Kriegsende schafften die Alliierten das Auto in die USA, wo es seitdem in exzellentem Zustand gehalten wird. Das Höchstgebot für den Hitler-Benz liegt bei sieben Millionen US-Dollar – doch für den Verkäufer anscheinend zu wenig, denn er will den Oldtimer mit historischem Wert nicht verkaufen, obowohl das Gebot, laut Expertenmeinungen, durchaus gerecht sei. Schätzungen zufolge soll mit einem Gebot zwischen sieben und neun Millionen US-Dollar gerechnet worden sein.
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Hitlers Mercedes-Benz Typ 770 wird versteigert
Auktionator Rod Egan ist trotzdem überschwänglich zur Zeit der Auktion: "Selbst wenn man die Vorbesitzer beiseitelässt, dann sind die erhaltenen Exemplare des Mercedes-Benz 770 die weltweit größte Errungenschaft in Sachen Automobildesign, Ingenieurskunst und Technik. Dieses Fahrzeug ist eines der herausragendsten und eines der historisch bedeutendsten Autos, die jemals gebaut wurden", so Egan weiter. "Es ist viel mehr als nur ein Auto - es ist ein Artefakt, das als ein einzigartiges Stück unersetzlicher lebendiger Geschichte dient." Auch ohne die typischen amerikanischen Superlative verdient sich der große offene Tourenwagen durchaus seine Lorbeeren, denn die Technik des Mercedes-Benz 770 war zur damaligen Zeit tatsächlich state of the art, von dem selbst ohne Hitlers Wunschoptimierungen nur 88 Stück gebaut wurden: Ein gigantischer 7,7-Liter-Reihen-Achtzylindermotor wuchtete die Staatskarosse mit 230 PS voran. Diese unerhörte Leistung war auch notwendig, denn als Paradewagen war der Typ 770 exakt sechs Meter lang und wog je nach Ausstattung bis zu fünf Tonnen. Man kann davon ausgehen, dass Hitlers Exemplar diese Obergrenze erreicht hat. Um die Reifenhaltbarkeit zu gewährleisten, wurde für die Paradefahrten ein maximales Tempo von 80 km/h empfohlen, ein nicht stahlverstärktes Exemplar konnte allerdings bis zu 170 km/h erreichen.
Paradewagen mit 230 PS und fünf Tonnen Gewicht
Der damalige Listenpreis für einen Mercedes-Benz Typ 770 (W 150) betrug 44.000 Reichsmark für die Viertürer-Variante, als Siebentürer wurden 47.500 Reichsmark veranschlagt. Inflationsbereinigt wären das heute 181.900 Euro, beziehungsweise 196.400 Euro. Beim Auktionspreis, der Anfang Januar 2018 erzielt werden dürfte, kann man diesen Zahlen aber sicherlich getrost noch eine Null hinzufügen.