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BMW E21 kaufen: Unser Ratgeber zum 3er mit den besten Tipps

Der E21 ist nicht nur etwas für Fans

Thomas Pfahl Leitender Redakteur Classic Cars
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Inhalt
  1. Ratgeber zum BMW E21-Kauf: Fahrspaß bietet vor allem der BMW 323i
  2. Rost macht den meisten E21 zu schaffen
  3. Technische Daten des BMW E21
  4. Fazit

Die erste 3er-Reihe von BMW steht im Schatten zwischen dem legendären 02 und dem beliebten E30. Doch der BMW E21 ist auf jeden Fall einen Blick wert. Unsere Tipps zum Kauf!

Die im Jahr 1975 vorgestellte Baureihe setzte die mit dem "Fünfer" drei Jahre zuvor eingeführte Nomenklatur fort: Die Fahrzeuge dieser Klasse galten ab sofort als 3er-Reihe. Der Name des 02-Nachfolgers war somit neu, das technische Konzept blieb bestehen: Die bewährten Vierzylinder erhielten eine umfassende Überarbeitung, die Abmessungen wuchsen, der BMW E21 kam weiterhin ausschließlich mit zwei Türen. Eine Revolution blieb aber aus.

Die AUTO ZEITUNG mutmaßte 1975 sogar, dass die Pionierzeiten bei BMW vorbei seien: "Mehr Wert legen die Münchener heutzutage auf die Verfeinerung und die Weiterentwicklung ..." Damit wurde man dem E21 nur teilweise gerecht: Es gab viele Detailverbesserungen, vor allem an der Sicherheit hatte man intensiv gearbeitet. Der erste BMW 3er verfügte über verstärkte Dachstreben sowie eine stabiler ausgelegte Fahrgastzelle. Der Tank lag nun vor der Hinterachse, das Lenkgetriebe hinter der Knautschzone.
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Ratgeber zum BMW E21-Kauf: Fahrspaß bietet vor allem der BMW 323i

Das neue Auto war deutlich komfortabler ausgelegt als sein Vorgänger, Kritiker:innen vermissten sogar die bisherige Sportlichkeit. Damit orientierte sich BMW am stärker werdenden Mitbewerber Audi. Zunächst bot man den BMW E21 ausschließlich mit Vierzylinder-Motoren an, die Palette reichte vom 315 mit 75 PS (55kW) über den 316 und den 318(i) bis hin zum 320(i), der ebenfalls mit K-Jetronic oder Vergaser zu haben war. 1977 kam mit dem 320/6 der erste Sechszylinder hinzu, zum Topmodell avancierte 1979 der 323i. Tatsächlich erwies sich der während der gesamten Bauzeit angebotene 316 als Bestseller: Von rund 1,3 Mio. gebauten E21 hatten 341.354 Modelle den 90 PS (77 kW) starken Vierzylinder mit zunächst 1,6, ab 1980 dann 1,8 l Hubraum unter der Haube – da die Leistung gleich blieb, behielt man auch den Namen bei.

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Den meisten Fahrspaß bietet bis heute der 137.107 Mal produzierte 323i: Mit 143 PS (105 kW) erreichte er als einziger Vertreter der Baureihe die 200-km/h-Marke. Den Spurt von null auf 100 km/h absolvierte 
er in kernigen 8,7 s. Standardmäßig wurden alle Modelle mit einer Viergang-Schaltung ausgestattet. Ein Fünfgang-Getriebe war in Schon- oder Sportausführung ebenso wie eine Dreistufen-Automatik optional erhältlich. Mit dem Facelift 1979 ersetzte BMW die Chromspiegel durch weiter oben montierte Spiegel im Kunststoffgehäuse, auch Frontspoiler und Armaturenbrett wurden überarbeitet.

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Rost macht den meisten E21 zu schaffen

Wer sich heute für einen der ersten 3er-BMW interessiert, findet in den einschlägigen Verkaufsportalen ein buntes Sammelsurium an Offerten: US-Modelle mit wuchtigen Stoßstangen werden hier ebenso angeboten wie die ab 1977 erhältlichen Baur-Cabrios oder übrig gebliebene Tuningsünden der 80er-Jahre. Gute, originale Autos sind auch dabei – haben aber wiederum durchaus ihren Preis.

Bei der Besichtigung sollte der BMW E21 auf jeden Fall gründlich unter die Lupe genommen werden: Vor allem der Rost machte dem BMW als typisches 70er-Jahre-Auto zu schaffen. Er taucht an den gewohnten Stellen auf, außerdem sind häufig die Durchführung des Tankrohrs im rechten hinteren Radhaus sowie die Federbeinaufnahmen der Hinterachse betroffen. Je nach Pflegezustand ist der Stoßstangenchrom pickelig oder blind – hier ist im Einzelfall zu beurteilen, ob eine Aufarbeitung noch möglich ist. Auch das Fahrwerk bietet die üblichen Schwachstellen, sprich: ausgeschlagene Traggelenke respektive Querlenker.

Das Traggelenk eines BMW E21.
Foto: Wolfgang Groeger-Meier

Je stärker das Auto, umso sportlicher die Ambitionen – der Umgang der Vorbesitzer:innen hat maßgeblichen Einfluss auf die Technik. Modelle bis 1979 fielen schon früh mit gerissenem Zylinderkopf auf. Die Sechszylinder-Versionen sind mit einem Zahnriemen ausgestattet, der alle vier Jahre beziehungsweise 40.000 km zu tauschen ist. Die Steuerketten der Vierzylinder (Duplex bis 1978, danach einfach) vertragen auch 200.000 km. Verhärtete Ventilschaftdichtungen oder verschlissene Kolbenringe sind am blau gefärbten Abgas zu erkennen.

Läuft der Motor eines 320/6 nicht richtig, kann das an der Nebenwelle liegen: Das Nockenprofil für den Stößel der Benzinpumpe läuft ein, die Pumpe fördert zu wenig Kraftstoff. Dem Innenraum setzt vor allem direkte Sonneneinstrahlung zu. Neben dem Armaturenbrett sind die Gurtschlösser betroffen: Ist der rote Entriegelungs-Knopf blass-rosa, ist der Kunststoff spröde oder sogar schon gebrochen. Fazit: Der Blick auf die Details ist beim E21 enorm wichtig!

 

Technische Daten des BMW E21

Classic Cars 09/2023BMW 316BMW 320/6BMW 323i
Zylinder/Ventile pro Zylin.4/26/26/2
Hubraum1766 cm³1990 cm³2315 cm³
Leistung66 kW/90 PS90 kW/122 PS105 kW/143 PS
Max. Gesamtdrehmoment bei140 Nm 4000/min160 Nm 4000/min190 Nm 4500/min
Getriebe/Antrieb4-Gang-Getriebe/Hinterrad4-Gang-Getriebe/Hinterrad4-Gang-Getriebe/Hinterrad
L/B/H4355/1610/1380 mm4355/1610/1380 mm4355/1610/1380 mm
Leergewicht1040 kg1150 kg1135 kg
Bauzeit1975-19801977-19821979-1982
Stückzahl341.354221.948137.107
Beschleunigung
null auf 100 km/h
11,3 s9,6 s8,7 s
Höchstgeschwindigkeit172 km/h188 km/h196 km/h
Verbrauch auf 100 km9 l S9,9 l S9,6 l S
Grundpreis (Jahr)17.200 Mark (1981)20.950 Mark (1981)23.900 Mark (1981)

 
Thomas Pfahl Thomas Pfahl
Unser Fazit

In einer Kaufberatung der AUTO ZEITUNG aus dem Jahr 1981 wurden die Modelle der E21-Reihe eingestuft: Der 315 galt als Sparauto – und spielt als Klassiker heute kaum 
noch eine Rolle. Für den Spaß empfahl sich der agile 318i, idealerweise mit der optionalen Fünfgang-Schaltung. Der 320/6 hingegen gab sich gerade in Verbindung mit der Automatik betont komfortabel. Und der 323i wurde in erster Linie Könner:innen ans Herz gelegt, die auch bei Nässe mit dem starken Hecktriebler umzugehen wissen. Heute begeistern vor allem die Sechszylinder-Modelle – nicht zuletzt mit ihrem Klang. Die Preisspanne ist groß, ausschlaggebend sollte der Zustand sein. Auf keinen Fall jedoch sollte man den ersten Dreier ignorieren!

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