Felgenreiniger im Test: Die besten Produkte!

Felgenreiniger versprechen saubere Räder in kürzester Zeit. Welcher Reiniger sein Versprechen hält, finden wir im Test heraus. So schneiden diese zwölf beliebten Spezialreiniger ab!

Für die Reinigung filigran geformter Alufelgen taugen herkömmliche Waschanlagen nicht. Auch Wasserschlauch und Bürste sind nicht besonders wirkungsvoll. Hartnäckigem Schmutz und eingebranntem Bremsstaub geht man besser mit speziellen Felgenreinigern an den Kragen. Diese enthalten chemische Rezepturen, die schnell, kräfteschonend und gründlich für den gewünschten Glanz sorgen sollen. Dazu bieten Tankstellen, Autoteileläden und Online-Shops unterschiedlichste Reinigungs- und Pflegeprodukte an – alle mit dem gleich lautenden Versprechen, schnell, schonend und wirkungsvoll zu arbeiten. Um das zu überprüfen haben wir mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) im Januar 2018 zwölf Produkte von günstigen No-Name-Produkten bis hin zu Marken-Reinigern genauer unter die Lupe genommen. Das ist unser Ergebnis! Auch interessant: Unsere Produkttipps auf Amazon

Tipps zur Felgenpflege im Video:

Felgenreiniger-Test: Das Testfeld

Für unseren Reinigungsmitteltest wählten wir aus der Vielzahl der Angebote zwölf verschiedene Produkte für einen ausführlichen Labor- und Praxistest aus. Neben hochpreisigen Felgenreinigern von Markenherstellern sind auch No-name-Produkte von Billiganbietern dabei. Die Preisspanne reicht von acht bis 20 Euro pro Flasche. Doch die Aussage, dass billig nichts taugt und teuer gleich gut ist, stimmt hier nicht. Berücksichtigt man den Inhalt der Gebinde, dann liefert der Markenhersteller Liqui Moly auf Platz vier das günstigste Produkt. Das teuerste Produkt mit 31,90 Euro pro Liter ist das Trinova Wheel Cleaning Gel (Alle Preise Stand: Januar 2018), erreicht aber nur das Urteil "bedingt empfehlenswert". Das genügt nur für den zehnten von zwölf Plätzen.

Am besten schnitten in unserem Test das P21S Power Gel von Dr. Wack Chemie (Testsieger) ab, dicht gefolgt von Sonax Xtreme und dem Alu-Teufel von Tuga Chemie. Während die Produkte von Dr. Wack und Sonax mit 27 Euro pro Liter zu den teureren gehören, ist der Drittplatzierte von Tuga Chemie recht günstig für 15 Euro zu haben. Schlusslicht im Test bildet der Felgenreiniger von RS 1000, da er mit seiner Reinigungsleistung nicht überzeugt.

So haben wir getestet

In Zusammenarbeit mit der GTÜ haben wir ein Dutzend Felgenreiniger einem gründlichen Test unterzogen. Dabei steht die Reinigungsleistung im Vordergrund. Hier konnten die Testprobanden insgesamt die meisten Punkte sammeln. Die Reinigungskraft wurde auf normal und auf stark verschmutzten Rädern getestet. Mit einer Schablone lassen sich für eine vergleichende Beurteilung mehrere chemische Produkte an einem verschmutzten Rad auftragen. Die Schmutzentfernung wurde nach der vorgegebenen Einwirkzeit gewertet.

Die Materialverträglichkeit wurde mit verschiedenen Prüfblechen getestet. Hier wurde die Einwirkzeit bewusst überschritten, um den Effekt der Reiniger auf verschiedene Fahrzeugoberflächen (Alufelge, Kunststoff, Autolack) zu überprüfen.

Zudem wurden Handhabung und Praxistauglichkeit bewertet. Für den Haftungstest im Labor wurden die Reiniger auf eine senkrecht stehende Platte gesprüht. Schaum und Gel ermöglichen effizientere Einwirkzeiten und führen zu besseren Reinigungsergebnissen.

Erklärung

Produkttests der AUTO ZEITUNG So testen und benoten wir!

Starke Wirkung mit Sonax, Dr. Wack und Tuga Chemie

Erfreulich: Die meisten Testkandidaten brillieren mit kurzen Einwirkzeiten. Das bedeutet: Sie taugen auch für das Aufsprühen kurz vor der Waschanlagendurchfahrt. Allerdings ist die Wirkung recht unterschiedlich. Die beste Reinigungsleistung erreichte die wirksame Rezeptur von Sonax Xtreme Felgenreiniger. Diese konnte am besten Schmutz und Bremsstaub entfernen – dafür volle Punktzahl. Der Testsieger P21S Power Gel von Dr. Wack sowie der Drittplatzierte Alu-Teufel Spezial von Tuga Chemie wiesen ebenfalls gute Reinigungsergebnisse auf und erhielten je 238 von 250 möglichen Punkten. Diesen beiden Produkten kommt eine besonders gute Haftung an den senkrechten Stegen und Speichen dank Gel-artiger Konsistenz zugute. Dadurch ist hier die Einwirkzeit effektiver als bei schnell ablaufenden Flüssigreinigern. Die geringste Reinigungswirkung zeigte RS 1000 und war damit auch das Schlusslicht in unserem Test.

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Materialverträglichkeit: bei Felgen unbedenklich – auf Lack mit Spuren

Große Aufmerksamkeit schenkten wir der Verträglichkeit der Reinigungschemie mit den unterschiedlichen Materialien am Fahrzeug. Denn was nutzen saubere Räder, wenn anschließend der Lack matt, Kunststoffe scheckig und die Gummiprofile brüchig sind. In aufwändigen Labortests mussten die Produkte beweisen, dass ihre Nutzung unbedenklich ist – und das auch dann, wenn die Einwirkzeiten überschritten werden. Das können Felgen und Teile aus Aluminium problemlos ab. An Kunststoffen hinterließen dagegen vor allem die Reiniger von Aral, Armor All und RS 1000 deutliche Spuren. Auch Autolacke wiesen nach etwas längerer Einwirkzeit, wie sie durch übersehene Spritzer entstehen können, unschöne Schlieren auf, die sich dann mit Politur allerdings wieder entfernen ließen. Dafür bekamen die Mittel Trinova Wheel Cleaning Gel, Nigrin EvoTec und Meguiar's Punktabzüge.

Dr. Wack und Tuga Chemie brillieren in Handhabung

Auch in der Kategorie Praxistauglichkeit und Handhabung gibt es große Unterschiede. Hier brillierten Tuga Chemie mit dem Alu-Teufel Spezial und Dr. Wack Chemie mit dem P21S Power Gel. Dagegen enttäuschte Meguiar's Hot Rims mit zu geringer Haftung an der Felge und schlechter Dosierbarkeit des Sprühkopfs. Auch die Produkte von Trinova und RS 1000 liegen deutlich unter dem Durchschnitt der getesteten Produkte. Doch in einem Punkt glänzten alle Testprobanden: Die Verschlüsse sind auslaufgeschützt und hielten auch der praxisnahen Testprozedur stand.

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Ergebnisse für Platz 1 bis 4 (Tabelle)

Ergebnisse für Platz 5 bis 8 (Tabelle)

Ergebnisse für Platz 9 bis 12 (Tabelle)

Tipps: So Felgen schonend reinigen

1. Säuren und Laugen sind in jedem Fall tabu! Zur Felgenpflege sollten nur säurefreie Mittel verwendet werden – denn Säure greift die schützende Lackschicht an und zerstört sie. Dasselbe gilt für Mittel mit hohem pH-Wert: Alkalische Lösungen sollten ebenfalls nicht in Kontakt mit der Felge kommen, ebenso Kratzschwämme und scharfe Gegenstände. Gefährlich: Scharfe Reiniger würden bei Kontakt sogar Bremsscheiben und Bremsschläuche beschädigen.

2. Felgenreiniger reinigen am besten! Felgenschmutz besteht aus Bremsbelags-Abrieb und Straßenstaub – und ist sehr hartnäckig. Im Vergleich zu den Spezialmitteln sind Autoshampoos für diese Art von Schmutz eher nicht geeignet. Am effektivsten rücken Felgenreiniger den Verschmutzungen zu Leibe, die Felgen selbst werden geschont. Die maximale Einwirkzeit sollte jedoch immer berücksichtigt werden!

3. Vorderfelgen am besten immer vorbehandeln! Die Felgen der Vorderräder weisen wegen des Bremsabriebs in der Regel stärkere Verschmutzungen auf. Sie erzielen ein besseres Resultat, wenn sie durch "Einweichen" vorbehandelt werden. Wenn erforderlich, kann der Reinigungsvorgang wiederholt werden. Bei starken Verunreinigungen kann eine Felgenbürste helfen.

4. Felgen unbedingt regelmäßig reinigen! Da sich Felgen beim Fahren und Bremsen erhitzen, kann es dazu kommen, dass der Bremsbelags-Abrieb allmählich "einbrennt" und sich dann nur noch schwer beseitigen lässt. Bei der regelmäßigen Autowäsche und -pflege sollten Fahrzeughalter:innen daher den Felgen ihres Autos besondere Aufmerksamkeit schenken.​

5. Auch bei säurefreien Reinigern sollte Hautkontakt vermieden werden. Anderenfalls können allergische Hautreaktionen oder schwere Augenreizungen die Folge sein. Betroffene Hautpartien sofort gründlich waschen! Besser: Schutzhandschuhe verhindern direkten Kontakt mit dem Felgenreiniger.

Holger Ippen

Unser Fazit

Unser Testsieger Dr. Wack Chemie P21S Power Gel überzeugt mit guter Reinigungsleistung und insgesamt ausgewogenen Eigenschaften. Dank hervorragender Reinigungsleistung ist das pH-neutrale Mittel der beste Felgenreiniger in unserem Test. Auch der Sonax Xtreme-Reiniger überzeugt mit guter Reinigungsleistung. Somit kommt der Sonax Felgenreiniger auf den zweiten Platz, dicht gefolgt vom Tuga Chemie Alu-Teufel Spezial. Dieser erfreulich preiswerte Felgenreiniger gefällt mit bester Praxistauglichkeit (Höchstpunktzahl im Test) und beseitigt Verschmutzungen ebenfalls mit zufriedenstellendem Ergebnis. Schlusslicht im Felgenreiniger-Test ist RS 1000, das mit der schwächsten Reinigungsleistung enttäuscht.