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Gebrauchte Hybride: Bestseller und Ladenhüter Top oder Flop?

Gebrauchtwagen: Zwischen Bestseller und Ladenhüter – so schlagen sich die ersten gebrauchten Hybride auf dem Markt. Unsere Übersicht der aktuellen Restwerte

Es war eine leise Revolution – vor zwölf Jahren erschien mit dem Toyota hebt Prognose für 2012 an das erste Großserien-Hybridauto in Deutschland. Honda und Lexus folgten. Mittlerweile bieten auch einige deutsche Hersteller Hybridmodelle an, und die Pioniere von einst sind längst zu Gebrauchtwagen geworden. Doch wie kommen die Vorreiter in ihrem zweiten Leben an? Bleiben die Besitzer auf ihren Hybridfahrzeugen sitzen, oder reißen sich die deutschen Händler um die Spritsparer?

Wir haben den Praxistest gemacht und einen sechs Jahre alten Toyota Prius mit einer Laufleistung von 72.000 Kilometern zum Verkauf angeboten. Das Ergebnis: Neun von zehn Händlern wollten den Hybriden sofort in Zahlung nehmen. Angst vor den zusätzlichen Technikkomponenten wie der Batterie oder dem Elektromotor hatte keiner der Betriebe. Im Gegenteil: „Wir würden einen Hybriden gern mal im Verkauf testen, da wir bis jetzt noch keinen auf dem Gebrauchtwagenhof hatten“, so ein Peugeot-Verkäufer.

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Damit befand er sich in guter Gesellschaft: Sieben von zehn getesteten Händlern hatten zuvor noch nie ein Hybridmodell angeboten bekommen. Was die Preise anging, richteten sich fünf der zehn Händler nach der Schwacke-Notierung, lediglich zwei wollten weniger Geld bezahlen. Bei zwei Toyota-Autohäusern bekamen wir sogar bis zu 850 Euro mehr für unseren Toyota Prius angeboten.

„Wir haben viel zu wenig gebrauchte Hybride auf unserem Hof, um die Nachfrage zu befriedigen“, so einer der Händler. Nur ein Autohaus lehnte unseren gebrauchten Prius ab – ausgerechnet ein Honda-Betrieb. Die Japaner gehören mit Toyota zu den Hybrid-Pionieren. „Diese Modelle haben bei uns schon als Neuwagen lange Standzeiten“, entschuldigte sich der Ankäufer. „Sie sind einfach noch nicht wirtschaftlich genug.“

ÜBERSCHAUBARES ANGEBOT
Diese Aussage kann auch ein großer VW-Händler unterstreichen: „Für Hybridkäufer spielt die Wirtschaftlichkeit keine so große Rolle, wie man annehmen könnte. Es sind vor allem technologiebegeisterte Menschen, die im Internet bewusst nach gebrauchten Hybriden suchen und auch den Mehrpreis in Kauf nehmen.“ Dazu kommt, dass das Angebot an Gebrauchten immer noch gering ist: Lediglich 47.642 Hybride sind in Deutschland zugelassen – nur 0,11 Prozent aller Autos.

Zudem fahren Besitzer ihre neuen Hybridmodelle überdurchschnittlich lange. Das Interesse der Käufer konzentriert sich daher auf wenige Exemplare: So wird etwa die Anzeige eines Toyota Prius auf AutoScout24 fünfmal öfter angeklickt als die eines Toyota Auris mit Benzinmotor. Das ergab eine exklusive Auswertung des Gebrauchtwagenportals für die AUTO ZEITUNG. Doch was ist mit der komplexen Technik der Hybride im Alter – schreckt die Angst vor teuren Reparaturen Gebrauchtwageninteressenten nicht ab?

„Bedenken, etwa wegen der Batterien, hat noch kein Käufer geäußert“, so der VW-Händler. Diese wären auch unbegründet – gebrauchte Hybride zählen zu den zuverlässigsten Fahrzeugen ihrer Klassen. So fällt der Toyota Prius bei Hauptuntersuchungen kaum mit Mängeln auf. Auch die Hybridmodelle von Lexus sind überdurchschnittlich zuverlässig.

Zudem gewähren die Hersteller auf die Hybridkomponenten lange Garantien, die teilweise auch noch Gebrauchtwagenkäufern zugute kommen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass Hybride als Gebrauchtwagen gut ankommen. Der kleinen Schar von Interessenten steht ein noch kleineres Angebot an Fahrzeugen zur Verfügung – das hält die Preise oben. Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt beginnt die Revolution also leise.
Markus Bach

AUTO ZEITUNG

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