BMW M10 Sportwagen-Nachfolge bei BMW
Achtung Audi R8! Bringt BMW als Konkurrent den neuen Supersportwagen M10?
Wer wie BMW in der Formel1 um die Wette rast und die Fahrdynamik zum höchsten Gut der Marke erhebt, der darf sich nicht wundern, wenn der Ruf nach einem sportlichen Aushängeschild, einem Nachfolger des M1 oder Z8, immer lauter wird.
BMW verweist bei entsprechenden Anfragen immer wieder gern darauf, dass der M6 der Sportwagen im Hause sei. Natürlich, bei Fahrleistungen und Dynamik spielt das große M Coupé mit V10-Triebwerk und üppigen 507 PS die Sportwagenrolle schon ganz ordentlich. Auch ergänzt seit Ende 2006 das M6 Cabrio mit identischer Motorisierung das Power-Portfolio. Doch sind beide Fahrzeuge schwere Viersitzer – klassische Sportwagen bieten aber nur Platz für zwei Personen und sind leichter.
Von Image und Ausstrahlung stünde BMW ein neuer Supersportwagen sehr gut, vor allem, seit Audi mit dem R8 kräftig im sportlichen Segment räubert und sogar Porsche auf die Pelle rückt. BMW muss mehr an der „Freude am Fahren“ tun, um sich von den Ingolstädter zukünftig nicht abhängen zu lassen.
Die dafür notwendige Eingreiftruppe ist schnell ausgemacht: Die sportlichsten BMW werden in der M GmbH in Garching auf die Räder gestellt. Die Neuauflage des extrem potenten Sportwagens könnte dann M10 heißen. Offiziell hält man sich in München dazu noch bedeckt, doch hinter den Kulissen werden sowohl bei BMW als auch bei der M GmbH für ein solches Auto erste Weichen gestellt.
Konzeptionell wissen Designer und Ingenieure schon ziemlich genau, was den Supersportler à la BMW auszeichnen müsste. Denn im Keller der Abteilung „Formfindungsmodelle“ im Forschungs- und Entwicklungszentrum hütet der Leiter seit längerem das Modell eines solchen Überfliegers. Derzeit schaut man sich dieses Designstück wieder intensiver an.
Der mögliche M10 wird nach Meinung der enthusiastischen Manager ein echtes Hochleistungsgefährt, das mehr können muss als die gängige Sportwagen- und Supersportwagen-Konkurrenz. Einen Mittelmotor-Sportwagen will BMW nach eigenem Bekunden nicht bauen. Stattdessen soll der Antriebsstrang vorn längs installiert werden. In Frage käme hier der V10-Motor des M5/M6, der im M10 rund 550 PS leisten soll. Als motorische Alternative wird auch das künftige 4,0 Liter große V8-Aggregat mit Direkteinspritzung und Turbolader diskutiert, das 420 PS mobilisiert und in diesem Jahr im neuen BMW M3 Platz findet. Mit diesem Motor läge der M10 in direkter Konkurrenz zum Audi R8 4.2 FSI.
Um die Fahrleistungen der Sportwagen-Konkurrenz zu überbieten, wird BMW das ganze Know-how seiner industriellen Fertigung von Kohlefaser-Bauteilen einsetzen. Die Technologie ist schon in der Serie – zum Beispiel bei Komponenten wie dem Dach des M6 oder dessen Stoßfängerträger, der aus „geflochtenen“ und mit Harz getränkten Kohlefaserbahnen besteht. Kombiniert mit Teilen aus Magnesium und Aluminium könnte das Gewicht des M10 dann bei sensationellen 1400 Kilo landen. Das ergäbe – je nach Motorpower – ein Leistungsgewicht von 2,5 bis 2,8 Kilo/PS. Als flacher Zweisitzer genug, um auf der Rennstrecke sich nicht von Audi R8 Fahrern ärgern zu lassen.
Optisch lehnt sich der M10 zum Teil an die Studie des BMW Concept CS, obwohl der auf der Automobilmesse in Shanghai vorgestellte CS ein viertüriges Coupe´ ist. Besonders auffällig: Die Front besteht aus einer überdimensionalen Niere, die in Verbindung mit den großen Nüstern der Frontschürze das Gesicht dominiert.
Die aggressive Front wird durch die 5,10 Meter lange und nur 1,36 Meter hohe Karosserie unterstützt. Unwahrscheinlich, dass der Clou der Studie in die Serie übernommen wird: automatisch ausfahrende Türgriffe in einem Kunststoffkleid, das wie mattes Aluminium aussieht. Passend für einen Sportwagen kommt der Münchner mit langer Motorhaube, langem Radstand, schmalen Säulen und 21-Zoll großen Rädern daher – die perfekte Antwort auf den Porsche Panamera und Mercedes CLS.
AUTO ZEITUNG