Mercedes CLS 63 AMG im Fahrbericht Mercedes CLS 63 AMG

Der CLS ist das neueste Designerstück von Mercedes. Im 63 AMG sorgt ein 5,5-Liter-V8-Biturbo für Höchstspannung. Der erste Fahrbericht beweist: Dieser CLS kann powern und schmeicheln

Gutes aus dem Hause Mercedes SLK: Weltpremiereetwas schneller zu machen, war lange Zeit das Privileg der Chefdynamiker von AMG aus Affalterbach. Spätestens aber seit dem Debüt des Flügeltürers Mercedes SLS AMG GT3 im Tracktest, der weltweit für Aufsehen sorgte, ist klar: AMG will mehr sein als die omnipotente, höchste Ausbaustufe beliebter Serienmodelle. Neuester Entwurf für fahrdynamisch außerordentlich bewegtes Leben ist der Mercedes-Neuheiten bis 2014CLS 63 AMG, der ab dem 29. Januar bestellt werden kann und am 26. März zu den Händlern rollt.

BISS IN ALLEN LEBENSLAGEN: 5,5-LITER-V8-BITURBO
Im Bug steckt das neue starke Herz der Schwaben. Ein doppelt aufgeladener 5,5-Liter-V8, der mit 525 PS nicht nur der Papierform nach bestens im Futter steht. Wer es noch bissiger mag, kann zum AMG-Performance-Package greifen, das neben Sport-Applikationen eine Leistungssteigerung um 32 PS sowie ein um 100 Newtonmeter höheres Drehmoment beinhaltet. Der intern als M 157 bezeichnete Achtzylinder ist mit Hochtechnologie gespickt: Benzin-Direkteinspritzung, Nockenwellenverstellung, Generator-Management, Start- Stopp-System – alles an Bord.

Mehr Tests & Fahrberichte: Der kostenlose Newsletter der AUTO ZEITUNG

Das maximale Drehmoment von mindestens 700 Newtonmetern (Perfomance-Paket: 800 Nm) wird von einer Siebenstufen-Automatik mit nasser Mehrscheibenkupplung portioniert. Das viertürige Coupé, das sich – ein Fahrertraining bei der AMG Driving Academy vorausgesetzt – auch bis 300 km/h freischalten lässt, bietet beachtliche Langsamfahreigenschaften. Eine adaptive Dämpferverstellung sorgt an der stahlgefederten Vorderachse und der luftgefederten Mehrfachlenkerachse hinten für geschmeidiges Abrollen – trotz Tieferlegung, wuchtiger 19-Zöller und Breitbereifung.

Sind automatisierte Start-Stopp-Systeme oft eine nervige Angelegenheit, wird das im CLS 63 AMG zum Vergnügen. Das leiseste Antippen des Gaspedals genügt: Der 5,5-Liter-Biturbo ist in Sekundenbruchteilen wieder wach und verfällt in ein schnoddrig-schmutziges Brabbeln. Beim vollen Tritt aufs Gas katapultiert der V8 den unbeladen 1.795 Kilo schweren Viersitzer buchstäblich vom Fleck. Die Automatik mit im Ölbad laufender Mehrscheibenkupplung – sie ersetzt den herkömmlichen Drehmomentwandler – schaltet blitzschnell und zudem erfreulich sanft.

Durch die Rücknahme der Zündung beim Hochund gezielte Zwischengasstöße beim Herunterschalten peitscht der Biturbo zusätzliche Schallwellen in die Landschaft. Ein Genuss. Die sehr zielgenaue elektro-mechanische Sportparameterlenkung operiert mit erfreulich kleinen Lenkwinkeln. Hohe Kurventempi und ein unerschütterlicher Geradeauslauf beweisen die ernsthaften Sportwagenqualitäten des neuen Mercedes CLS 63 AMG. Weltweit erstmalig im Serieneinsatz sind LED-High-Performance-Scheinwerfer, die einen tageslichtähnlichen Farbeindruck hinterlassen. Zur üppigen Serienausstattung gehören vielfach elektrisch einstellbare Sportsitze, Volllederausstattung, Klimaautomatik und das eigenständige AMG-Design.
Stefan Miete